Mittwoch, 10. April 2013

Al Qaeda gibt sich offen in Syrien zu erkennen

Wie schon in mehreren Threads erwähnt (siehe hier und hier), verfolgen die wahhabitischen "Rebellen" in Syrien eine gänzlich andere Agenda als sich das der Westen für Syrien vorgestellt hat. Von der syrischen und unmittelbar betroffenen Bevölkerung ganz zu schweigen.

Der Chef der Al Qaeda im Irak, Abu Bakr al-Baghdadi, gab bekannt dass sich dessen Gruppe mit der Jabhat al-Nusra zusammen getan hat um das Ziel eines islamischen Kalifats zu erreichen. Diese neue Konstellation heisst nun Islamic State of Iraq and Levant, und ganz nebenbei liess al-Baghdadi noch verlauten, dass "es an der Zeit ist die Welt wissen zu lassen, dass Jabhat al-Nusra nur der verlängerte Arm und Teil des Islamic State of Iraq war".

Betrachtet man sich diese Karte und die Wunschvorstellung der Extremisten, so ist Syrien nur ein Zwischenstopp zur Errichtung des Kalifats. Erst die "humanitären Interventionen" der USA/NATO im Irak und Libyen konnten diese Büchse der Pandora öffnen, und durch die Bekämpfung einer imaginierten Bedrohung aus dem Iran - in dessen Weg leider auch Syrien stand (siehe "Which Path to Persia?") - liess man es ungewollt zu, dass eine Bedrohung für den gesamten Nahen Osten heranwachsen konnte (Analogie zu Afghanistan in den 1980er Jahren).
Im Norden des Libanons, wo sich die wahhabitische Ideologie bisher (noch) nicht in der breiten Bevölkerung durchsetzen konnte, findet unterdessen aber immer mehr Anhänger. Immer öfter gibt es öffentliche Aufmärsche von Sympathisanten dieser gefährlichen Ideologie, sogar in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Der libanesische Innenminister Charbel Mansour warnte, dass "Libanons Sicherheitssituation immer schlimmer wird und dass bewaffnete Gruppierungen in vielen Strassen und Regionen präsenter sind als der Staat". 


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