Freitag, 22. August 2014

Israel feuert so viel auf Gaza ab wie eine Atombombe von Hiroshima

Betrachtet man sich die Bilder der Zerstörung im Gaza Streifen drängt sich einem unweigerlich die Frage auf, was die Menschen dort für Ängste ausstehen müssen. Von dieser Angst sind nicht nur die Menschen betroffen die im Zielgebiet der israelischen Angriffe leben, sondern auch jene die das "Glück" haben etwas abseits von diesem Schlachtfeld zu leben. Die Detonationen sind weit hörbar, und je näher man am Einschlag lebt desto spürbarer werden diese enormen Kräfte die von den Einschlägen der Bomben ausgehen. Auf der Jagd nach Hamas Kommandeuren schreckt Israel auch nicht davor zurück, Bunkerbrechende Bomben wie die GBU-28 einzusetzen die man von den USA erhalten hat. Doch die  Ziele sind nun mal nicht Bunker, sondern gewöhnliche Wohnhäuser die wie Zahnstocher zusammenbrechen nachdem solche 2268kg schwere Lasergeführten Bomben einschlagen. Allein schon der Einsatz einer einzigen solchen GBU-28 auf zivile Ziele stellt ein Kriegsverbrechen dar, und erst Recht im Zusammenhang mit der Praxis der "gezielten Tötungen".

  







Bild das Netanyahu mit Stolz seinem Kabinett gezeigt hat; Zerstörung des Hauses wo zwei Hamas Kommandeure dabei ums Leben kamen. 21.08.14













In unseren Medien hört man aber davon so gut wie gar nichts. Wenn überhaupt, dann hören wir etwas von Raketen die von der Hamas abgefeuert wurden. Doch es gibt nicht ein einziges Haus in Israel, das auch nur annähernd den Grad der Zerstörung durch die über 3000 abgefeuerten Raketen (israelische Angaben) aufweist. Nicht dass das ein wünschenswerter Vergleich wäre, im Gegenteil. Jede Zerstörung von zivilen Zielen ist zu verurteilen, egal auf welcher Seite!
Nur handelt niemand nach diesem Motto und leider hält sich selbst die offizielle Berichterstattung mit Angaben zu dieser Unverhältnismässigkeit mehr als bedeckt. Ausnahme bilden einige Radiosendungen die ihre Reporter in den Gaza Streifen entsandt haben und diese wahnsinnige Zerstörungswut schockiert beobachtet haben, doch bleibt deren Beobachtung ohne jegliche Auswirkung auf der Ebene der öffentlichen Meinung und somit der Politik.

Um diese Zerstörung im Gaza Streifen aber in Worte und Zahlen fassen zu können, haben sich Ali Abinumah, der Gründer des Electronic Intifada Blogs, und Dena Shunra zusammengetan und sich auf Suche begeben. Das Ergebnis ist äusserst erschreckend und muss hier in deutscher Übersetzung wiedergegeben (meine Übersetzung) werden. Vorab sei schon mal ein Fakt gesagt: auf den winzigen Gaza Streifen wurde in den letzten 5 Wochen so viel Munition abgeschossen, das dem Äquivalent der Atombombe von Hiroshima entspricht!

"Wieviele Bomben hat Israel auf Gaza abgeschossen?

Ein paar Tage bevor er während dem Versuch eine Bombe zu entschärfen getötet wurde, schätzte der Leiter der Bombenentschärfungseinheit in Gaza, Hazem Abu Murad, dass Israel zwischen achtzehn und zwanzigtausend Tonnen Sprengstoff über Gaza seit dem 7. Juli abgeworfen hat.

Während ich hier schreibe, hat Israel die schwere Bombardierung nach dem Ende einer neuntätigen Waffenruhe wieder aufgenommen, der nicht zu einem langfristigen Waffenstillstand geführt hat.

Wenn die Einschätzung von Abu Murad richtig ist, dann entspricht die Menge an explosivem Material das Israel auf Wasser, aus der Luft und vom Boden auf Gaza geschossen hat, ungefähr dem Äquivalent einer der Atombomben die die Vereinigten Staaten auf Japan im August 1945 abgeworfen haben. 

Die Bombe die auf Hiroshima abgeworfen wurde, wurde mit 13 Kilotonnen eingestuft - dem Äquivalent von 13 tausend Tonnen hochexplosivem TNT - während die Bombe die auf Nagasaki abgeworfen wurde mit 21 Kilotonnen berechnet wurde.

Abu Murad, der zusammen mit fünf anderen Leuten am 13. August starb, schätzte dass noch etwa eintausend Tonnen von nicht explodierter Munition übrig geblieben sind. Es starben über 1900 Menschen (aktuell über 2000) während des anhaltenden israelischen Beschusses, das ist mehr als einer von Tausend aus Gaza`s 1.8 Millionen Einwohnerschaft.

Israel veröffentlicht konstant Angaben darüber, wieviele Mörsergranaten oder Raketen aus dem Gaza Streifen abgefeuert wurden, so wird zum Beispiel behauptet dass 3360 Raketen aus dem Gaza Streifen zwischen dem 8. Juli und 6. August abgefeuert wurden.

Es ist allgemein bekannt dass diese Raketen minimalen Schaden angerichtet habe und die meisten sind in sogenannte "offene Flächen" eingeschlagen.

Aber sogar diese Anzahl von Raketen, die dafür gedacht sind um Eindruck zu schinden und den Angriff auf Gaza rechtzufertigen, sind in Wirklichkeit winzig klein verglichen mit der Anzahl von Geschossen die Israel auf Gaza abfeuert.

Schätzungen die teilweise auf israelische Quellen beruhen, weisen darauf hin dass Israel zehntausende von Artilleriegranaten auf Gaza abgeschossen und mindestens sechstausend Tonnen Bomben aus der Luft abgeworfen hat. Abu Murad`s Einschätzung ist also sicherlich plausibel.

Und die Beweise deuten darauf hin, dass im Gegensatz zur offiziellen israelischen Propaganda über die Rücksichtnahme zum Schutz der Zivilisten, die grosse Mehrheit der israelischen Munition ungenau und wahllos im Rahmen der dichtbesiedelten Gebiete sind wo sie weit verbreitet in Gaza eingesetzt wurden. 

Das erklärt vermutlich warum Israel so zurückhaltend mit der Veröffentlichung von Zahlen zu den abgefeuerten Raketen, Bomben und Granaten auf Gaza ist.

Massiver Schaden

Was nicht bezweifelt wird - angesichts der enormen Ausmasse von Todesopfern und Zerstörungen, wie es durch UN Satellitenbilder dokumentiert wird - dass es tatsächlich eine grosse Zahl ist.

                            (UN-Satellitenbild zeigt totale Zerstörung von Khuzaa im Gaza Streifen)

In einem der am schwersten betroffenen Gebiete, Khuzaa und al-Qarara im südöstlichen Gaza Streifen, zählte die UN 2493 zerstörte Strukturen, 1243 stark beschädigte Strukturen und 2014 Einschlagkrater.
Das israelische Militär gab selbst an, dass zwischen dem 8. Juli und 5. August "Luft, See und Bodentruppen 4762 Terrorstätten im Gaza Streifen getroffen haben".

Natürlich wissen wir dass Israel alles was es bombardiert als "Terrorstätte" definiert, so dass diese Zahl tausende von zivilen Wohnungen, Moscheen, Geschäfte und andere Zivilobjekte und Infrastruktur beinhaltet.
Wir wissen auch das israelische Munitionsfabriken "Schicht arbeiten und das 24 Stunden am Tag" um genügend Munition und Granaten für die angreifenden Kräfte in Gaza zu liefern.

Während der Angriffe füllte die Obama Administration die israelischen (Waffen-)Lager wieder aus dem Einmilliarden-Waffenlager auf das die USA in Israel unterhalten. Das beinhaltete 120mm Mörsergranaten und 40mm Granaten.

Israelische Quellen liefern uns einige Informationen die es erlauben, ein akkurateres Bild über die Anzahl von Sprengstoff die Israel auf Gaza abgefeuert hat, zu zeichnen und warum deren Auswirkungen so tödlich und willkürlich waren (und sind).

Willkürlicher Artillerie Beschuss

Die einfachste Munitionsart zu schätzen sind die Artilleriegranaten. Am 14. August veröffentlichte Haaretz folgende Information , basierend auf der Aussage eines "ranghohen Offiziellen aus dem Generalstab" der israelischen Armee:
Die geschätzten Kosten der ganzen Munition die während der Gaza Kämpfe verwendet wurde liegt bei etwa 1.3 Milliarden Shekel (370 Millionen USD). Laut den Armeeangaben wurden 39`000 Panzergranaten, 34`000 Artilleriegranaten und 4.8 Millionen Kugeln während der Kämpfe geliefert.  Ranghohe Militärs schätzen dass die Landstreitkräfte allein etwa 60% der gelieferten 5`000 Tonnen Munition verbraucht haben, doch die IDF kann es noch nicht genau evaluieren. 
Gemäss dem selben Ranghohen Offiziellen kam die meiste Munition aus israelischer Produktionslinie. Einiges der Munition wurde während der Feindseligkeiten von der USA innerhalb des "Voraus Platzierung" Programms gekauft. Zusätzliche Munition und Kampfausrüstung, nebst medizinischer Ausstattung, wurden auch während der Feindseligkeiten über ein beschleunigtes Verfahren durch das Verteidigungsministerium bestellt.

Die Israel Expertin Dena Shunra sagt dass die Sorge hier den Kosten gilt - das ist ein Zug in den Budgetverhandlungen der Armee in denen sie mehr Geld verlangt - und das ist der Kontext in welchem diese Zahlen veröffentlicht wurden.

Wenn wie berichtet 60% der Lager benutzt wurden, entspräche das 23`400 Panzergranaten, 20`400 Artilleriegranaten und 2.9 Millionen Kugeln. Das sind fast 2 Kugeln für jeden Mann, Frau und Kind in Gaza.

Doch nach mindestens einer Darstellung ist das eine traurige Unterschätzung. Gemäss der Website Israel Defense die Militärquellen zitiert, hat die israelische Armee nicht weniger als 40`000 155mm Artilleriegranaten auf Gaza abgefeuert.

Die am häufigsten benutzte Artilleriemunition die Israel benutzt ist die 155mm M107 hochexplosive Granate, gemäss einem Bericht aus dem Jahr 2007 von Human Right Watch mit dem Titel "Wahlloses Feuer":
M107 sind extrem tödliche Waffen. Der erwartete tödliche Radius für ein 155mm hochexplosives Projektil liegt zwischen 50 und 150 Metern und der erwartete Verletzungsradius liegt zwischen 100 und 300 Metern. IDF Offizielle haben gesagt dass der Fehlerradius für eine 155mm Granate gewöhnlich bei 25 Metern liegt. Wenn deshalb Granaten auf 100 Meter Entfernung von bewohntem Gebiet abgeschossen werden, wie es gemäss IDF-Richtlinien erlaubt ist ... oder sogar noch näher was auch vorgekommen ist, erhöht es sehr stark die Wahrscheinlichkeit von zivilen Opfern.

Wenn die Granaten explodieren, können sie bis zu 2000 Splitter in alle Richtungen verstreuen. Manchmal explodieren sie nicht und "werden potentielle explosive Blindgänger" gemäss Human Rights Watch.

"Israel Military Industries, ein staatlicher Waffenproduzent und Exporteur, produziert die M107 Granate, obwohl Israel die 155mm Granate auch aus den Vereinigten Staaten importiert hat", so Human Rights Watch.

Was das in der Praxis bedeutet ist das der israelische Beschuss willkürlich ist, weil ein "Fehlerradius" von 25 Metern in einem dichtbesiedelten Vorort von Gaza wie Shujaiya so gut ist wie ein zufälliger Beschuss von einem bewohnten Haus.

Viermal soviele Granaten wie bei "Cast Lead"

Und das ist aus israelischen Quellen bestätigt, insbesondere ein Artikel vom 15. August von Gili Cohen in der Haaretz, welcher erklärt dass "Artilleriegranaten als statistischer Beschuss betrachtet werden und deshalb es nicht möglich ist das Ziel genau zu treffen".
Cohen fügt hinzu: "155mm Granaten werden grundsätzlich auf ein Gebiet von 50x50m abgefeuert; ein Treffer innerhalb dieses Gebiets wird von Profis als Ziel getroffen eingestuft. In einem dichtbebauten Gebiet wie dem Gaza Streifen, kann so ein Gebiet mehr als fünf Gebäude beinhalten."

Cohen bestätigt auch die noch nie dagewesenen Feuerkraft die Israel auf Gaza gerichtet hat:
Die IDF hat eine aussergewöhnliche Menge an Feuerkraft währen dem Kampf im Gaza Streifen eingesetzt, inklusive auf dicht besiedeltes Gebiet. Gemäss Teilangaben der Armee vom 29. Juli, wurden nach 3 Wochen Kampfhandlungen (12 Tage davon in einer Bodenoffensive) ungefähr 30`000 Granaten in dieser Zeit verschossen. Die Bodenoffensive dauerte noch eine zusätzliche Woche, so dass wir davon ausgehen können dass die endgültige Zahl von abgefeuerten Granaten signifikant höher ausfallen wird. 
Zum Vergleich, während der Operation Cast Lead (Gegossenes Blei) im Jahr 2009 wurden 8000 Artilleriegranaten abgefeuert. Davon waren etwa die Hälfte Rauchgranaten. Etwa 1000 Granaten waren Leuchtgranaten und der Rest, etwa 3000, waren Granaten mit Sprengköpfen. Während dieser Operation wurden die Kräfte instruiert vom Beschuss von bebauten Gebieten abzusehen, mit Ausname von Spezialfällen wo Feuerkraft zur Rettung von Kräften gebraucht wurde. Der grösste Teil des Beschusses damals fand auf offener Fläche statt, oder an den Rändern von bebauten Gebieten. Eine Schätzung kann abgegeben werden, dass die Totalanzahl von abgefeuerten Artilleriegranaten während Protective Edge viermal so hoch ist als bei Cast Lead.

Cohen erklärt dass allein am 20. Juli "etwa 600 explosive Granaten innerhalb einer Stunde abgeschossen wurden", auf den östlichen Vorort von Gaza City Shujaiya.

Solch eine Barrage von willkürlichem Feuer kann nur den einen Effekt haben den es hat: massive Zerstörung und dutzende von toten Zivilisten.

Wenn solch immense und ungenaue Feuerkraft als Teil der "Hannibal Anordnung" benutzt wird - ein Verfahren das die angebliche Gefangennahme von Soldaten verhindern soll - kann es nur einem Zweck dienen: den Soldaten und jeden in seiner Umgebung zu töten.

In diesem Video kann man israelische Soldaten und Mystiker sehen, die tanzen und singen um M107 Granaten zu segnen bevor sie nach Gaza abgefeuert werden:




Panzergranaten designed um über grosses Gebiet zu töten

Panzergranaten sind nur eine weitere Form von "statistischem Schiessen", das heisst es kann angenommen werden dass viele von den geschätzten 23`400 Panzergranaten die auf Gaza abgefeuert wurden auch für eine grosse Zahl von zivilen Todesopfern, Verletzten und Zerstörung verantwortlich ist, auch wenn Israel behauptet dass nicht spezifisch auf Häuser, Schulen, Krankenhäuser und Moscheen gezielt wurde.

Aber Israel hat keine Mühen gescheut um die Panzergranaten noch willkürlicher und tödlicher zu machen.

Wir wissen von Haaretz, dass die israelische Armee Panzergranaten des Typs Kalanit und Hatzav für den Angriff auf Gaza benutzt hat. Beide wurden "zum ersten Mal in enormen Ausmass in der Operation Protective Edge benutzt", der Name den Israel für den Angriff auf Gaza benutzt.

Der Kalanit, gebaut von Israel Military Industries, "kann in der Luft über Terroristen explodieren die sich hinter einem Gegenstand verstecken oder alternativ Betonwände durchbrechen und innerhalb der Gebäude explodieren", berichtete die Jerusalem Post im Jahr 2011.

Das Wort "Terrorist" kann man natürlich mit "Mensch" ersetzen, und "Gegenstand" mit Worten wie "Haus", "Schule" oder "Moschee".

Israel ist so stolz auf diese Granate, dass sie "Israels Prestige Verteidigungspreis für 2011" gewonnen hat, so die Jerusalem Post.

Eines der Merkmale der Kalanit Panzergranate ist es, dass sie eben viele Menschen über ein weites Gebiet tötet wie es "Lt. Col. M." der Jerusalem Post gesagt hat: "Bis jetzt hat ein Panzer traditionelle Granaten auf Ziele abgefeuert, die extrem genau sein mussten, aber aufgrund der Streuung kann sie jetzt Ziele treffen auch wenn die Granate nicht exakt über dem Ziel explodiert."

Danny Peretz, der Leiter des Teams das die Granate entwickelt hat, "erklärte dass der Bedarf für die Kalanit aufgrund des Wandels in der Kriegsführung das Israel auf dem modernen Schlachtfeld erfahren hat, insbesondere von asymmetrischen Konflikten".

"Wir sprechen nicht mehr länger von Panzer gegen Panzer, sondern Du musst in der Lage sein die Leute innerhalb der Gebäude zu treffen und die Leute ausserhalb wo sie sich ungefähr verstecken", erzählte er der Jerusalem Post. "Die Kalanit kann beides mit der gleichen Granate".

Die Hatzav ist ein anderer Typ von Panzergranate die "das Ziel durchschlägt, wie etwa ein Gebäude, und dann innerhalb explodiert."

Mörsergranaten

Es ist nicht klar ob die Zahl von Mörsergranaten die Israel abgefeuert hat in der ganzen Artillerie Einschätzung inkludiert ist oder nicht - es war mir nicht möglich eine separate Einschätzung für Mörser zu finden. Ein Mörser ist eine Art der Artillerie.

Die Mörsergranate hat eine viel geringere Reichweite als zum Beispiel eine Panzerkanone oder ein 155mm Artilleriestück, und der Sprengkopf wird in einer hohen Flugbahn abgeschossen. Es ist definitiv eine andere Form von "statistischem Schiessen", aber grundsätzlich viel ungenauer als andere Waffen.

Und doch wurde diese tödliche und willkürliche Waffe in grossem Massstab eingesetzt. Dieses Video, das im Original im israelischen Fernsehen gezeigt wurde, berichtet über weibliche Schützen die in einer Artillerie-Einheit bestehend aus 4 Fahrzeugbestückten grosskalibrige Mörsergranaten in einem regulären Rhythmus von 4 Granaten alle zwei Minuten auf Gaza abschiessen.
Zuerst feuern die Soldaten Rauchgranaten, aber dann werden sie damit beauftragt mit Sprengköpfen versehene Granaten zu benutzen um "Rettungsfeuer" auf "zwei Ziele in der Nähe von bebautem Gebiet" zu lenken.

 
Man kann erkennen wie die weiblichen Schützen Geburtstagsgrüsse für Freunde und Nachrichten wie "Für Adi, Viel Glück im neuen Job!" auf die Mörsergranaten kritzeln bevor sie sie auf Gaza abfeuern.
Zwischen den Abschüssen sieht man die Schützen wie sie die Pause mit Sushi verbringen.

Bomben aus der Luft abgeworfen

Israels Militärquellen waren weniger zuvorkommend was die Anzahl von Bomben angeht die aus der Luft abgeworfen wurden, aber es gab ein paar wichtige Hinweise.

Am 10. Juli, dem vierten Tag des israelischen Angriffs auf Gaza, berichtete die Jerusalem Post unter Angabe einer "hochrangigen Militärquelle":

Ungefähr 800 Tonnen Sprengstoff wurden durch Flugzeuge der Air Force auf Ziele in dieser Woche abgeschossen, sagte die Quelle. Die gegenwärtige Feuerrate der IAF (Israel Air Force) ist doppelt so hoch als bei Operation Pillar of Defense, die 2012 gestartet wurde um Hamas Raketen aus Gaza zu stoppen. "Wir werden einen steigenden Trend sehen, als Teil unserer Feuerkraftpolitik", sagte er.
Nach diesem Massstab, nicht einberechnet die versprochene Erhöhung, könnte die Bombentonnage leicht sechstausend Tonnen in einem Monat übersteigen.
Und es gab fast sicher eine Erhöhung. Am 20. Juli in Shujaiya zum Beispiel, führten gemäss Haaretz israelische Kampfjets "einen breitflächigen Angriff mit 100 Ein-Tonnen-Bomben aus". Das war nur an einem Ort; israelische Kampfjets bombardierten den ganzen Gaza Streifen.

Die Einwohner von Gaza und Journalisten berichteten dass die Bombardierung immer stärker wurde im Laufe von Israels Kampagne.

Israel benutzte eine breite Palette an Luft-Boden Munition, vieles, wenn nicht sogar das meiste, Made in USA.

Es würde eine grossangelegte Untersuchung benötigen um sie alle zu identifizieren, obwohl Hazem Abu Murad und sein Team einige Typen identifiziert haben: die Eintonnen MK84 Bomben mit einem Zerstörungsradius von 300 Metern und GBU Lasergeführte Bomben, welche fotografiert wurden kurz bevor sie in Gebäude in Gaza einschlugen.  

Der Journalist Max Blumenthal, gegenwärtig in Gaza, fotografierte diesen Flügel einer US-gebauten MK82 Bombe.



Rechenschaft

Diese Details von Israels fortwährender Bombardierung sind wichtig: wenn Menschenrechtsexperten die Beweise der benutzten Waffen und Ausrüstung sammeln können die Israel für die Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit benutzt hat, dann könnte das helfen nicht nur diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen die den Befehl gegeben haben diese Waffen einzusetzen, sondern auch jene die diese Waffen geliefert haben.
Die unglaubliche Menge an Waffen die Israel benutzt hat um so viel willkürlichen Schaden anzurichten, unterstreicht die Dringlichkeit nach einem Ruf eines Waffenembargos gegen Israel. Es zeigt auch, dass Israel als nicht deklarierter Besitzer von Nuklearwaffen dringend unter internationale Kontrolle und Aufsicht gebracht werden muss.  

Aber es ist wichtig nicht den Blick für das grosse Bild zu verlieren: kein Anspruch auf "Selbstverteidigung" kann jemals diese Menge an abgeworfenem Sprengstoff, welches so willkürlich und absichtlich auf eine gefangene Zivilbevölkerung abgefeuert wurde, rechtfertigen.

Diejenigen die das mit "Selbstverteidigung" rechtfertigen machen sich der Komplizenschaft zum Massenmord mitschuldig. 

Es ist auch ein Fehler nach einer "militärischen" Erklärung für Israels Handlungen zu suchen.

Dieses Massaker, dieser Abwurf was plausiblerweise einer "kleinen" Atombombe auf Gaza entspricht, kann nur in politischer Hinsicht erklärt werden. Wie ich bereits früher argumentiert habe, das ist der Preis für die Unterhaltung eines "Jüdischen Staates" in Palästina."







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